Mein Himmel brennt
Mein Himmel brennt. Roman Geschichte einer Kindheit im Münsterland 530 S. 4. erw. Aufl. 2020 Kulturmaschinen kartoniert ISBN 9783967630169 19,90 € eBook: ISBN 9783967630183 5,99 € Lesung Youtube-Video 2010 (4:07) | 1. +2. Aufl. 2010 KaMeRu Verlag Zürich ISBN 9783906739595 457 S. € 26.50 vergriffen »Amazon |
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Podcast - gesendet von 889FM Radio-Kultur, 25.12.20 12:30 (33:24) - Heinrich von der Haar liest Mein Himmel brennt:
Kapitel 1: Geburt - Kapitel 14: Weihnachten - Kapitel 63: Isolde - Kapitel 67: Himmel brennt
Podcast auch hier Mein Himmel brennt
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14.10.22 youtube-Lesung im Heimatmuseum Rathenow: Heimat.Los. Das natürlichste Fleckchen (Bezug auf Kapitel 28 ff. Mein Himmel brennt). Dauer: 14:02 Minuten.
Der 70jährige Opa, der als Jugendlicher aus seinem Heimatdorf in die Stadt geflohen war und es fortan gemieden hatte, wird von seinem Enkel Paule in das alte Dorf eingeladen.
Video Interview borio.tv Interview globe-m
Interview Ibbenbüren IVZ Interview Potsdam
Klappentext
Das Münsterland in den Fünfzigerjahren.
Seit seiner frühesten Kindheit kennt der Bauernjunge Heini nur Arbeit. Von morgens bis abends schuftet er auf dem Hof seines starrköpfigen Vaters. Von ihm immer wieder verprügelt, von seinen Geschwistern unverstanden, von seiner immer schwangeren Mutter nicht wirklich geliebt, ohne richtige Freunde, sucht Heini Trost und Halt im Glauben.
Zweifel und Selbstzweifel nagen an dem Jungen, der gegen das dörfliche Leben und die Strenge und den Willen seines Vaters aufbegehrt. Doch in seinem Kampf um Unabhängigkeit und Freiheit bleibt Heini allein. Als er auch noch von einem Kirchenvertreter sexuell missbraucht wird, bricht seine Welt zusammen.
Zweifelnd und verzweifelnd versucht der Junge, seinen Weg – gegen Vater, Familie, Kirche und Dorf – zu gehen. Der Glaube an das Schöne lässt ihn nicht aufgeben: Er lernt das Mädchen Isolde kennen …
Eine traurige und zugleich wunderbare Hommage an das Leben und an die Hoffnung.
MEIN HIMMEL BRENNT ist ein literarisches Zeitdokument von erschütternder und gleichzeitig berührender Intensität um eine Familie im Deutschland der Nachkriegszeit. Selten hat ein Autor so schonungslos die Wirklichkeit gezeichnet und die persönlichen Empfindungen beschrieben.
Heinrich von der Haar schildert in einer dichten, packenden, atemlosen Sprache voller Poesie das Leben des Jungen Heini. Mal düster und erschreckend, mal tragisch, mal komisch. Ein belletristisches Feuerwerk.
"Selten hat mich ein Roman so stark eine Zeitepoche nacherleben lassen. Heinis Suche nach Halt im Glauben. Sein Vater, ein humorloser Dickschädel, der stark ist, aber tragisch an der Flurbereinigung scheitert. Der Roman zeigt das karge Bäuerliche, die brutale häusliche Strenge vor dem Hintergrund des untergehenden Bauerndorfes, den Überlebenskampf in Armut und Kinderreichtum. Ein Sittenbild der Fünfzigerjahre."
Petra Nouns, Vorsitzende der Gesellschaft für Neue Literatur
"Es hat mich sehr berührt, wie ein Junge, der zu Hause misshandelt wird, Halt in der Kirche und im Gebet sucht, dort aber nur Leere vorfindet und noch missbraucht wird, aber sein Glück bei einem Mädchen findet."
Krista Köpp-Blodau, Pfarrerin
"Der Vater-Sohn-Konflikt des Bauernjungen wird sehr authentisch erzählt. Ein münsterländischer Dostojewski!"
Astrid Hoffmann, Kulturjournalistin
"Heinrich, den alle nur Heini nennen, wächst in den Sechzigerjahren mit zehn Geschwistern auf, einem groben Vater und einer stets schwangeren Mutter auf einem Bauernhof im Münsterland auf. Das Leben ist alles andere als einfach, doch Heini bewahrt sich den Blick für das Schöne, die Hoffnung auf das Leben und die Kraft, sich für seine Ziele einzusetzen. Gewitzt und mutig stellt sich Heini allen Widerständen und zieht dabei nicht selten den Kürzeren.
Es ist ein wunderbares, warmherziges Erlebnis, Heini bei seinem Kampf um Freiheit und Eigenständigkeit zu begleiten. Dem Autor Heinrich von der Haar ist es mit einer ungeheuren Liebe zum Detail gelungen, seine Leser in eine bedrängende und zugleich beflügelnde Welt zu ziehen. Eine großartige Lektüre."
Heike Prassel, Literaturschaffende
Presse Rezensionen Kommentare Interviews
WAS SAGT DIE PRESSE?
Christopher Irmler. In: Westfälische Nachrichten, 31.01.11 Archiv
Joke Broker Borkener Zeitung, 20.11.2010 Münsterländ. Volkszeitung, 6.11.2010 Archiv
Thorsten Kleinhubbert. In: Neue Osnabrücker Zeitung, 3.11.10 Archiv
NOZ, 8.10.2010 Lingener Zeitung, 9.10.2010 Archiv
Tonio Keller. In: Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, 1.10.2010
Annette Kleinert, Ibbenbürener Volkszeitung, 25.09.2010
Uta Biestmann-Kotte. In: Neue Osnabrücker Zeitung, 19.09.2010 Archiv
Christina Felschen Die Glocke Feuilleton, 19.09.2010
Christina Felschen. chessocampo, 18.09.2010 Archiv
Westfälische Nachrichten, 16.09.2010 Archiv
Tonio Keller, Bauernblatt Schleswig-Holstein Hamburg, 11.09.2010
Thorsten Ohm. In: Münstersche Zeitung, 10.09.2010 Archiv
Rita König Märkische Allgemeine 31.07.2010
Cora Pech Märkische Allgemeine 21.07.2010
osradio-Buchtipp.mp3, von Ulrich Rieke und Yoshi Buhmann, 13.03.13
Video (zur Lesung in Borken-Gemen): Kaffee mal anders. 3:18 borio.tv, 31.01.11
WAS SAGEN DIE REZENSIONEN?
Federwelt Marc Halupczok 01.09.2012
Maja Rehbein. In: Erziehungskunst. 75. Jg. H. 03/März 2011 Archiv
Hans Bäck. Europa-Literatur-Kreis Kapfenberg, culturglobe, 07.04.13 Archiv
Armes Münsterland. Rita König. In: Am Erker Nr. 60/15.12.10, S.118f. Archiv
Rita König. Pro Libris. Nr. 31/1.12.2010, S. 98-100 - deutsch-polnisch Archiv
Karsten Lieberam-Schmidt Schublade Zeitschrift der BVjA, H.3, 01.07. 2010
WAS SAGEN DIE KOMMENTARE?
WAS SAGT DER AUTOR?
Interview Justinus Pieper (globe-m) 01.03.2010 Archiv
Interview Antje Raecke. In: IVZ 19.10.11, WN-Warendorf 20.10.11 Archiv
Interview Antje Raecke Warendorf Westfälische Nachrichten 05.11.2011
Interview Potsdam Gabi Thiere Literaturkollegium 01.11.2011 Archiv
kulturpunkt. Brief-Gespräch Catrin George©23.03.13 Archiv
romansuche.de 01.04.2010 Archiv
• "Mein Himmel brennt ist eine sehr leidvolle, bittere Geschichte, voller Misshandlung und Betrug um die Kindheit. Und trotzdem ist es lebenszugewandt, voller Lebensfreude und Lebenskraft geschrieben, die sich durch das ganze umfassende Buch zieht, wertvoll und begeisternd. Die Verwachsung mit dem Hof, Existenzangst und die Belastungen in kinderreichen Familien ist durch die lebendige Sprache und besonders den Dialekt in der wörtlichen Rede sehr farbig beschrieben. Das Kind ist durch seinen starken Glauben und Willen alles zu erleiden fast unverletzlich. Der Vater ist diesem intelligenten, "trotzigen" Sohn nicht gewachsen und steigert sich in seiner Hilflosigkeit und Scham, ihn nicht brechen zu können, in eine immer gefährlicher werdende Wut. Durch den Missbrauch endet die Unverwundbarkeit und Kindheit endgültig. Besonders beeindruckend sind die Schilderungen der Jahreszeiten, das Landleben, die täglichen Arbeiten und immer neuen Anforderungen an jedes Mitglied der Familie. Beim Lesen habe ich parallel meine Kindheit erlebt, auch das war eine interessante Erfahrung, obwohl ich in meiner Familie als zweite von sieben sehr behütet aufgewachsen bin und die Kirchenbesuche mit sehr weitem Weg uns eine Sicherheit und auch Freude waren. Die Kriegs- und Nachkriegszeit, so hart und hungrig sie für uns war, wurde dadurch für uns Kinder nicht belastet." Elke Habig, 21.10.2021, buecher.de
• "... Es handelt sich um eine Vater-Sohn-Romantrilogie. Faszinierend an dieser Entwicklungsgeschichte ist, zu welcher Energie und Kraft ein tiefsitzendes Misstrauen des Heranwachsenden führt, Tabus und Geheimnisse infrage zu stellen, gegen alles zu rebellieren, sich mit dem Vater, der Familie, dem Ort, der Kirche, Parteien anzulegen, selbst auf Lebensgefahr hin. Das Interesse des Schriftstellers gilt benachteiligten, traumatisierten, gewalterfahrenen Unterschichtkindern und deren Entwicklungschancen." 889FM Radio Kultur LITERATUR UFF DIE OHREN - Redaktion Michael Krause, 24.10.2020, 10:30 Uhr. Archiv
• "... Es waren die besten Bücher, die ich in den letzten 50 Jahren gelesen habe..." amazon, 16.07.2020. Archiv
• "... hat mich sehr berührt, zutiefst beeindruckt und erschüttert - aber auch bestätigt in meiner eigenen Wahrnehmung der 'dörflichen Idylle' als Kind in Steinhop. Was mich noch heute traurig macht, war diese eingebläute, nicht selten auch eingeprügelte Gottesfurcht als Ersatz für eine verantwortungsvolle Erziehung ..." Uschi Neumann. In:amazon, 02.06.2020 Archiv
• "... war fasziniert, zu welcher Energie und Kraft ein tiefsitzendes Misstrauen des Heranwachsenden führt, Tabus und Geheimnisse infrage zu stellen, gegen alles zu rebellieren, sich mit der Familie, dem Dorf, der Kirche anzulegen, selbst auf Lebensgefahr hin." Franz Meiser. In: taz, 23.05.2020, S. 23
• "... @Franz Meiser: Herrn von der Haars immense Lebensleistung wird deutlich. Nicht nur als Kind aus bildungsfernem, rückständigem, reaktionärem Milieu, sondern auch als Opfer sexueller Ausbeutung, noch dazu einem männlichen, das seinen passenden Platz in der Gesellschaft erarbeitet, erkämpft und verteidigt." Angelika Oetken. In: taz, 23.05.2020, S. 23
• "Das Schlimmste war nicht die materielle Armut, sondern die Beschämung." Dem schließe ich mich gerne an. Aus eigenem Erleben. Die Dämonen befinden sich freilich nicht nur im Außen, sondern auch in uns selbst..." Gast. In: taz, 23.05.2020, S. 23
• "... Es ist dem Autor gelungen, die Geschichte in einer außergewöhnlichen und sehr ansprechenden Sprache und so detailliert zu schildern, dass man meint, man sei mitten im Geschehen. Das Buch gehört in die Bestsellerlisten." Josef-Konrad Fennenkötter. In: amazon, 07.01.2016 Archiv
• "... Der Leser fühlt durch die Erzählweise von der Haars nach, warum Heini in dieser erzkatholischen Enge und finanziellen wie emotionalen Ärmlichkeit sich selbst an den Glauben haftet. Die häufig von dem Vater genutzten Worte wie „Schwich still“ und „der kalte Ost“ kommen einem da geradezu als Synonym vor, welches das Ganze Unaussprechliche und existentiell Bedrohliche dieser Kindheit kennzeichnet. ... „Mein Himmel brennt“ ist also auch eine gesellschaftliche Betrachtung der kleinen münsterländer Bauern in den 1950erJahren. Und so bekommt man als Leser einen Eindruck oder ein Verständnis dafür, wie die katholische, finanzielle und emotionale Enge zu solchen Familiengeschichten führen konnte, von denen es sicherlich zahlreiche und davon wiederum viele „verschwiegene“ gibt, die vermutlich bis in die nächste Generation und so bis heute fortwirken. ... „Mein Himmel brennt“ ist nicht nur für Münsterländer ein Muss: Die Geschichte von Heini dürfte alle an persönlichen Entwicklungsgeschichten Interessierten tief berühren!" Josef-Konrad Fennenkötter. In: amazon, 15.04.2014 Archiv
• "... Vor allem die Einsamkeit des kleinen Heini inmitten einer Großfamilie ist unfassbar traurig." A. Bunde. In: amazon, 26.09.2013 Archiv
• " ... ein Sittenbild einer scheinbar vergangen Zeit, die dennoch mit Kinderarbeit und Unterdrückung auch heute noch in vielen Regionen der Welt erschreckend aktuell ist." Bettina Klusemann. In: amazon, 31.05.2013 Archiv
• "Heidenspaß statt Höllenqual. Der Sinn liegt im Sinnlichen und nicht im Übersinnlichen. Wie gut, dass der Heini im armseligen, abgelegenen Münsterland mit dem Plumpsklo und Kindern, eingesperrt in die Holzkiste, das noch auf die Reihe gekriegt hat. Spannend erzählt! ..." Buch.de, 09.05.2013
• "... Der Leser erlebt aus Sicht des Bauernjungen ... „Heini“ hautnah mit, wie sich das Leben in den 50er- und 60er-Jahren immer schneller verändert ... Für Heini ist das Leben nicht einfach: Arbeit geht vor Schule, Kirche vor allem. Heini erhofft sich mehr, aber ein Ausbrechen aus den gegebenen Strukturen erscheint unmöglich. Schließlich bringt ein Missbrauchsfall, den niemand wahr haben will, Heinis Welt zum Einstürzen..." Karsten Lieberam-Schmidt. In: MySlam.net, 24.04.2013
• "Für ... jemand, der aus dieser Gegend stammt, ein absolutes Muss." Mechtild. In: amazon, 11.04.2013 Archiv
• "... Das Buch steht in einer langen Reihe der Geschichten aus dem Dorfe. Als österreichischer ... Rezensent fällt natürlich Franz Innerhofer ein... Heinrich von der Haar hat sich auch als wissenschaftlicher Autor den Duktus des Dorfjungen erhalten. Seine Sprache ist die des Dorfes im Münsterland... sie ist authentisch. Ja, der Autor beherrscht 'seine' Sprache, es ist schwer, das Buch z. B. um 2h früh wegzulegen, ... versteht es der Autor zu fesseln... Wer bisher dachte, Brutalität am Lande, Kinderarbeit, Bigotterie... komme nur in den ... alpinen Seitentälern vor, sollte zu dem Buch greifen. Es ist keine angenehme Lektüre für den Feierabend, so mit einem Glas Wein daneben. Wer allerdings nach Innerhofer... meint, diese ... Realitätsnähe nicht mehr ertragen zu können, der lasse es besser bleiben. ... Doch das ist kein Qualitätsurteil, eher das Gegenteil, es spricht für die Qualität des Buches, der Sprache, der Authentizität..." Hans Bäck. In: www.europa-literaturkreis.net/lesetipp-baeck.html, 24.03.2013 Cultureglobe. Archiv
• "... Sie beschreiben ... in anrührend bildhafter Kontinuität, wie sich Heini entwickelt, welche Schlüsselerlebnisse ihn begleiten, welche innerlichen Konflikte ihn zermürben. Ihre Sprachgewandheit schafft ein detailliertes Bild von Heini und seinen Geschwistern, all Ihre Figuren kommen dem Leser plastisch aus dem Buch entgegen..." kulturpunkt.- Brief-Gespräch mit dem Schriftsteller Heinrich von der Haar Sieben Fragen-Sieben Antworten von Catrin George ©, 23.03.2013 Archiv
• "... sehr schön geschrieben ... erinnert einen an seine eigene Kindheit ... viele spannende Geschichten, die man ... selbst miterlebt haben könnte ... Sehr viele können sich mit dem Buch identifizieren. Auch sehr viele haben so etwas Ähnliches erlebt... Es ging einigen Besuchern der Lesung schon sehr, sehr nahe, weil sie sich mit dieser Person Heini auch sehr gut identifizieren konnten und auch selbst die gleichen Erlebnisse hatten in ihrer Kindheit." osradio-Buchtipp.mp3 von Ulrich Rieke und Yoshi Buhmann, 13.03.2013 Archiv
• "... Schläge in der Kindheit: 'So etwas vergisst man nie.' Autor lässt die Kindheit seiner Zuhörer lebendig werden." Anna Steven. In: Tageblatt Ochtrup, 08.03.2013
• "... Ich finde den Roman sehr realistisch... Was streng katholisch war, war auch mit Gewalt verbunden. In der zweiten Hälfte fand ich die Gewalt grausiger, auch weil sie unter den Tisch gekehrt und den Kindern grundsätzlich nicht geglaubt wurde, was ja auch in Großstädten oft so war. Was mich am meisten getroffen hat, war, als der Bauer die Kühe gestreichelt hat, und der Junge denkt: Mich streichelt er nicht so... Und ich fand es gerecht, dass der Junge zündelt und schließlich den Hof abfackelt. Wenn seine Mutter nicht wäre, hätte der Junge es wohl nicht überlebt. Habe mich da einige Male wiedergefunden und Bekannte von mir auch, die solche Behandlungen knapp überlebt haben." Solveig Imlau. eBook, 04.03.2013
• "... Episode für Episode wird der Leser berührt, gepackt und mitgerissen auf die Lebensbahn des kleinen Heini ... (im) wachsenden Konflikt zwischen dem Bauernjungen und seiner familiären und dörflichen Umwelt. ... Heinrich von der Haar schreibt knappe, energetische Sätze. Erzählsprache wie Dialoge sind authentisch und lebendig. Ein Entwicklungsroman, der durch bewegende, poetische Details besticht. Ein Gleichnis für die Gewalt, mit der sich das Alte mit Zähnen und Klauen, mit Prügeln und Mord sträubt, dem Neuen zu weichen, und für die verzweifelte Gewalt des Neuen, sich durchzusetzen." Wolfgang F. H. In: eBook.de, 12.02.2013
• "... ein literarisches Zeitdokument erster Klasse einer armen Bauernfamilie im Münsterland der Fünfziger Jahre... ein schockierendes Gegenbild zu den vermeintlichen Wirtschaftswunderjahren mit viel münsterländischem Lokalkolorit ... Besonders eindrucksvoll ist die detailreiche und ungemein plastische Innensicht des vielfach gedemütigten und sich dennoch nicht aufgebenden Bauernkindes Heini. Mit seiner authentischen Sprache, seiner dichten Dramaturgie und seinem wohltemperierten Vortrag fesselt von der Haar die Zuhörer von der ersten Silbe an..." Peter Sauer. In: Westfälische Nachrichten, 11.11.2012 Archiv
• "... Zu verfolgen, wie ... die Hauptfigur ... hin und her geschleudert wird, kann ... als emotionale 'Tour de Force' bezeichnet werden." B. Monreal. amazon, 30.10.2012
• "... als LeserIn ist man hautnah dabei ... Es ist die besondere Sprache des Autors, die kaum in Worte zu fassen ist. Beeindruckend!" Marc Halupszok. In: Federwelt. H 96/08-2012, S. 62
• "... Bittere Erinnerungen ... in seinem Geburtsort heißt es noch heute 'Schwiech still', wenn es um Erinnerungen an die Kindheit in den 1950er-Jahren geht. Etwa 80 Zuhörer waren ... gekommen ... 'Danke, dass Sie meine Kindheit aufgeschrieben haben' ..." Ibbenbürener VolksZeitung, 22.10.2011
• "... sorgte mit 'Mein Himmel brennt' für viel Gesprächsstoff..." Westfälische Nachrichten, Bocholter-Borkener-Volksblatt, 20.10.2011 Archiv
• "... (Der) Autor wollte ... das 'Schwiech still', das Heini immer wieder zu hören bekommt, aufheben ... dem Jungen stellvertretend für viele andere eine Stimme geben ..." Interview von Antje Raecke. In: Ibbenbürener Volkszeitung 19.10.2011
• "... Die Brüche und die Interpretationen von Vergangenem und Neuem lassen Platz für befreienden Humor. Die langsame aber stete Verwandlung des Lebens in der Nachkriegsgesellschaft enthält Unmengen an Skurrilem und Komischem ..." WIR IN IBBENBÜREN, 19.10.2011
• "... Es ist ein Tabuthema ... der Schock ist sehr groß gewesen ... " Video VOIS.TV: www.vois.tv/?vid=3865 18.10.2011 | Kinderarbeit in Steinfurt
• "... Vom miefigen Landleben nach dem Krieg ... den Vorurteilen gegenüber den Landkindern ..." Westfälische Nachrichten, 18.10.2011; westline, 19.10.2011
• "... Fast dokumentarisch... ein dicht gewobenes Bezugssystem aus landschaftlicher Schönheit und menschlicher Gefühlskälte... " Annegret Rose. In: Westfälische Nachrichten, 11.04.2011 Archiv
• "Twe ut´n Mönsterland...das experimentelle Kontrastprogramm..." Ruhrnachrichten, 10.04.2011 Archiv
• "... eingefangen vom bildhaften und glasklaren Stil ... Ausführungen geschickt miteinander verflochten und mit trockenem Humor gewürzt ... hat ... ein Zeitdokument über das Münsterländer Leben der Nachkriegszeit geschaffen ..." Emsdettener Volkszeitung, 7.4.2011 Archiv
• "... Selten hat mich ein Roman so stark eine Zeitepoche nacherleben lassen..." Hofheimer Zeitung, 29.03.2011
• "... Der Roman zeigt das karge Bäuerliche, die brutale häusliche Strenge vor dem Hintergrund des untergehenden Bauerndorfes, den Überlebenskampf in Armut und Kinderreichtum..." Allgemeine Zeitung + Wiesbadener Tagblatt, 29.03.2011 + Krifteler Nachrichten, 25.03.2011
• "... ein starkes, facettenreiches 'Sittengemälde aus Westfalen'... und zugleich eine persönlich berührende Geschichte ..." In: Westfälische Nachrichten, 24.03.2011 Archiv
• "... schildert packend ... in einer Sprache voller Poesie ..." Die Glocke, 25.03.2011
• "Zehn Stockschläge und ein Vaterunser..." In: Münsterländische Volkszeitung, 18.03.2011 Archiv
• "... ein literarisches Zeitdokument ... von berührender Intensität und voller Poesie..." In: Höchster Kreisblatt, 15.03.2011
• Der Autor "beschreibt ... den Weg eines Bauernjungen, der sich als Jugendlicher aus der Armut und Enge des kleinbürgerlich geprägten Lebens des nördlichen Münsterlandes befreit..." In: Borkener Zeitung, 14.03.2011 + Ahlener Zeitung, 14.03.2011
• "... Von allen missverstanden und allein gelassen, versucht er stets sich seine Freiheit zu erkämpfen, doch nach dem Missbrauch durch einen Kirchenvertreter bricht die Welt für 'Heini' vollends zusammen ..." In: Die Glocke, 14.03.2011
• "... Wunderbar wird die bäuerliche Umwelt im Lauf der Jahreszeiten geschildert. Die Langsamkeit, die intensive Betrachtung der Dinge erinnert an Stifter. Von dem Buch geht trotz aller erschütternden inneren Dramatik eine große Ruhe aus. Die 67 Kapitel in bildhaftem, glasklarem Stil sind geschickt verflochten und mit trockenem Humor gewürzt. ..." Maja Rehbein. In: Erziehungskunst. 75. Jg. H. 03/März 2011
• "... Die Schilderungen des traurigen Alltags eines Jungen im Münsterland der 50er und 60er spiegelt die Kindheit vieler... dieser Zeit wider. Während viele... die Zeit des Wirtschaftswunders genießen..., steht Heini für die Schattenseiten dieser Zeit. Von der Haar schildert in seinem Roman sämtliche Facetten dieser Zeit des Wandels- vom Verdrängen der Vergangenheit, über patriarchale Strukturen, Zukunftsängste und beleuchtet hierbei in gewisser Weise auch das Selbstverständnis vieler Menschen dieser Zeit." Zeitreise in Heinis traurige Kindheit. Christopher Irmler. In: Allgemeine Zeitung + Westfälische Nachrichten, 31.01.2011 Archiv
• "Düstere Kindheit im westfälischen Bauerntum ... " In: Die Glocke, 31.01.2011 Archiv
• "Reise in die Nachkriegszeit..." Borkener Zeitung, 31.01.2011
• "Kaffee und Kuchen in gemütlicher Atmosphäre sind eine feine Sache. Spannend wird es, wenn neben den süßen Leckereien ein literarisches Feuerwerk als Sahnehäubchen serviert wird. Der Autor... las am Samstag… in einer dichten, packenden Sprache… In: Video (video Nr. 1945) zur Lesung in Borken-Gemen: Kaffee mal anders. 3:18 borio.tv, 31.01.2011
• "... Anschaulich und mit schonungsloser Offenheit beschreibt der Autor die Mentalität und den Konservatismus der Menschen der 50er Jahre... alles andere als eine Verklärung der guten alten Zeit... " Westfälische Nachrichten, 28.01.2011 Archiv
• "... über Traditionen und aussterbende Bräuche, Tabus und Tabubrüche und die besonderen Lebensumstände ... (ein) mit viel Liebe zum Detail entworfenes Sittengemälde. Rheinische Post, 28.01.2011
• "Wer dieses Buch nicht liest, kommt in die Hölle!..." Widmung im Exemplar der kath. Bücherei Sassenberg, 28.01.2011
• "... Von der Haar erzählt von Kindheit der 50er-Jahre mit rigoros gelebter Religiösität und Prügelstrafe..." NRZ Nr. 20, 25.01.2011
• "... ein wunderbares, warmherziges Erlebnis, Heini bei seinem Kampf um Freiheit und Eigenständigkeit zu begleiten..." Gemen-online, 23.01.2011
• "... Heinrich von der Haar schildere in einer 'dichten, packenden, atemlosen Sprache das Leben des Bauernjungen Heini..., mal düster und erschreckend, mal komisch', so die KIM ..." Kulturinitiative Metelen. Allgemeine Zeitung, 21.01.2011
• "... Heini besitzt den Mut, den Witz und die Kraft, sich den ... Widerständen zu stellen..." WN, 21.01.2011
• "... Nicht wie es wirklich war, sondern was wahr ist, habe er ... beschrieben (und) wehrt damit gleich die Frage ab, ob es sich bei dem mit einem Literaturpreis ausgezeichneten Roman um eine Autobiografie handelt..." Westfälische Nachrichten, 20.01.2011 Archiv
• "... Der Debütroman schafft es, neben der Leidens- und Erlösungsschichte des Jungen Heini den später oder glücklicher Geborenen eine Fülle an Informationen zum Alltag eines Bauern der Fünfziger Jahre zu liefern. Detailliert bis zur Brutalität, im Bullenstall oder beim Abendbrot, "Ora et labora". Der Weg in den Himmel führt nur über Gebet und harte Arbeit... Heini ... (glaubt) schlichtweg alles. Es fällt ihm schwer zu zweifeln. (Ich) saug Akazienblütenrüssel aus, der Nektar schmeckt süßer dieses Jahr. Nach dem Frost und Hochwasser duftet's Gras frisch. Irgendwas stimmt nicht daran, dass Gott an allem Schuld ist..." in deutsch und polnisch. Rita König. In: Pro Libris. Nr. 31/1.12.2010, S. 98-100. Literacko-Kulturalne Archiv
• "... Nach der Lektüre (für die ich meinen Haushalt sträflich vernachlässigt habe, weil ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte) fiel mir die Auswahl einer Anschluss-Lektüre unheimlich schwer. Mein Himmel brennt gehört für mich zu den wenigen Büchern, die einen von Anfang an packen, nicht mehr loslassen und die man glatt ein zweites oder drittes Mal liest." libri, 24.11.2010
• "Steinhop ist überall ... - Er habe wohl noch nicht genug Prügel bezogen - die Drohungen, die Heinrich von der Haar in den letzten Wochen aus Hopsten, seinem Heimatort, zugetragen werden, sprechen eine deutliche Sprache. Seit (er) ... unter die Autoren ging, ist er in dem Dorf zwischen Heiligem Meer und Moor persona non grata. Da mag der Wahlberliner noch so oft beteuern, dass es sich bei seinem packenden, atmosphärisch-dichten Romanerstling 'Mein Himmel brennt' mitnichten um eine Autobiografie handelt, dem 'Nestbeschmutzer' glaubt man nicht. Wie sein Romanheld habe er Erfahrungen mit einem prügelnden Vater und prügelnden Lehrern gemacht. Aber er könne 'im Nu 20, 25 Bauernjungen nennen, die Ähnliches erlebt haben', versicherte der Autor am Donnerstag im Hoetmarer Pfarrheim, als er aus seinem derzeit vergriffenen Werk (vor 75 Gästen) las, in dessen Mittelpunkt der kleine Bauernjunge Heini aus dem fiktiven münsterländischen Dorf Steinhop steht. Steinhop, so das bittere Fazit am Ende des Abends, sei eben überall. Da sei es 'gut, dass diese Kinder im Roman eine Stimme bekommen haben.'..." Joke Broker. In Borkener Zeitung, 20.11.2010 + IVZ-online, 20.11.2010
• "Der Stil ist literarisch gelungen - die manchmal nicht vollständig kindlich-westfälisch wirkenden Sätze - das ... mantrahafte Zurückfallen von Heini in seine Glaubenssätze - insbesondere nach Zweifeln, die bildlichen und ungewöhnlichen Formulierungen der Naturszenerie... Bei diesen Heu-, Gabenaufstell- und Dreschszenen hatte ich... den Stroh- und Dachbodengeruch bei meinem Kötter-Großeltern deutlich wieder in der Nase." Herb.B. In: libri, 7.11.2010
• "Kindheit wie in der Hölle... So tragisch die im Buch geschilderten Erlebnisse auch sein mögen - mit seiner Art zu beschreiben und zu formulieren nimmt von der Haar immer wieder den Druck vom Kessel. Nicht nur, dass an vielen Stellen amüsante und anrührende Szenen die hauptsächlich bitteren Erlebnisse Heinis durchbrechen, auch fällt die Beschreibung von körperlicher und psychischer Gewalt zum Teil so aus, dass das Leiden Heinis erst beim zweiten Lesen deutlich wird. Dies ist vermutlich das wahrhaft Bittere an „Mein Himmel brennt“ - macht es doch deutlich, dass es vielen Kindern der Nachkriegszeit so erging..." Thorsten Kleinhubbert. In: Münsterländische Volkszeitung, 3.11.2010/ Archiv+ IVZ, 3.11.2010
• "Selten hat ein Autor so schonungslos die Wirklichkeit gezeichnet..." Ahlener Zeitung, 3.11.2010
• "... Immer im Zweifel... Zweifelnd und verzweifelnd versucht der Junge seinen Weg – gegen Vater, Familie, Kirche und Dorf – zu gehen. Der Glaube an das Schöne lässt ihn nicht aufgeben: Er lernt das Mädchen Isolde kennen. Eine traurige und zugleich wunderbare Hommage an das Leben und die Hoffnung..." Märkische Allgemeine, 27.10.2010
• "... Zum Sittenbild der 1950er-Jahre gehören die bäuerliche Großfamilie mit zehn Kindern, ein starrköpfiger und prügelnder Vater und der von morgens bis abends arbeitende Bauernjunge." Neue Osnabrücker Zeitung, 17.10.2010
• "... `Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit. Eine glückliche Kindheit lohnt sich ja kaum.´ Was Frank McCourt in dem Roman „Die Asche meiner Mutter“ mit diesen zwei kurzen Sätzen über seine irische Kindheit sagt, das gilt auch für Heinrich von der Haar, der in dem Debütroman ´Mein Himmel brennt´ die Erinnerungen an seine Kindheit in den 50er- und 60er-Jahren im nördlichen Münsterland verarbeitet hat... Bücher über die jüngste Geschichte... lassen die Wogen hochschlagen. Auch im Kutscherhaus entwickelte sich eine angeregte und teilweise kontroverse Diskussion. Einige Zuhörer erinnerten sich an die eigene Kindheit und konnten vieles nachvollziehen. `Ich habe mich in diesem Buch in vielem bestätigt gefühlt`, sagte eine Zuhörerin, die den Roman für ein wichtiges Zeitzeugnis hält. Es gab auch Stimmen, die das düstere Bild kritisierten... Doch der Autor verallgemeinert nicht und rechnet auch nicht ab..." NOZ, 8.10.2010; Lingener Zeitung, 9.10.2010 Archiv
• "Buchtipps ... Heinrich von der Haar erzählt... eine hammerharte Geschichte aus dem katholischen Münsterland der 50er-Jahre... Vor allem erschüttert die geschilderte Brutalität der ... dörflichen Gesellschaft... Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, 37/2010
• „Ein Autor, der sofort polarisiert... (Er) thematisiert... die Doppelmoral, das tradierte Verhalten innerhalb einer in sich geschlossenen Bauernschaft und das damalige Eltern-Kind-Verhältnis." Helge Holz. In: Ahlener Zeitung, 7.10.2010
• „... 'Da kam vieles in mir hoch', und 'Ja, so habe ich es auch erlebt', waren typische Äußerungen einiger Landfrauen, die an der Autorenlesung in den vollbesetzten Räumlichkeiten der Öffentlichen Bücherei Raesfeld teilnahmen... (Ein) sehr interessanter Abend ... Gerade auch für jüngere Teilnehmer, die diese Zeit nicht mehr hautnah miterlebt haben, so das Fazit der Gäste..." Westfälisch-Lippischer Landfrauenverband, 6.10.2010
• "Der Roman erzählt aber nicht nur von einer Bauernkindheit im nördlichen Münsterland in den 50er- und beginnenden 60er-Jahren, sondern er schildert gleichzeitig auch den Umbruch der traditionellen dörflichen Strukturen (Flurbereinigung, Technisierung, Bildungsrückstand). – Ein packendes Zeitdokument." Lingener Tagespost, 02.10.2010 und NOZ, 01.10.2010
• "Was Heinrich von der Haar vorlas, ging den Zuhörern unter die Haut... Heinrich von der Haar scheint ein Buch gelungen zu sein, das die Erfahrungen einer Generation durchaus exemplarisch, wenngleich in zugespitzter Form, einfängt, ohne... „Jedermanns“ Wirklichkeit Eins zu Eins abzubilden – und abbilden zu wollen." Beate Müller. In: Westfälische Nachrichten, 1.10.2010 Archiv
• "Mit der Lesung ... stieß der Autor ... auf großes Interesse. Anschließend wurde noch lebhaft diskutiert, wo es hieß, 'Mein Himmel Brennt' ist die 'Herbstmilch' des Münsterlandes..." Buchhandlung VOLK, 29.09.2010
• "Authentizität... ist dem Autor wichtig... Zuhörer lobten den Autor für seine einfühlsamen Schilderungen..." Dreingau Zeitung, 29.09.2010, S. 2 unten
• "Schwierige Zeiten ... Der Autor hat vor der Vergangenheit nicht die Augen verschlossen – es war eine Wohltat zu erleben, mit wie viel innerer Stärke und Güte er über seine Erfahrungen berichten kann..." Annette Kleinert. In: Ibbenbürener Volkszeitung, 25.09.2010
• „'Die Asche meiner Mutter' aus dem Münsterland... Anders als seine Geschwister verliert Heini ... die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht, er sucht das Schöne im Kleinen und bewahrt sich so die Kraft, sich als junger Erwachsener aus der erstickenden Enge zu lösen und seine Ziele umzusetzen. In einer dichten poetischen Sprache schildert der Autor die Kindheit in den 50er und 60er Jahren im Dorf..." Westfälische Nachrichten, 16.09.10 + Borkener Zeitung, 20.09.10 Archiv
• "... Nicht jedes Erlebnis seiner Hauptfigur ist gleich autobiografisch. Gleichzeitig räumt der ... Wahlberliner ein, dass er bestimmte Gerüche, Töne und Bilder aus seiner Kindheit noch heute deutlich vor Augen hat. Dazu gehört auch das Gefühl der Scham: Scham über die Armut, die zehn Geschwister und die plattdeutsche „Muttersprache“ aus dem westfälischen Bauernmilieu..." Uta Biestmann-Kotte. In: Neue Osnabrücker Zeitung, 19.09.2010
• "Wenn eine Sau zu viele Ferkel wirft, verhungern die Schwächsten – das erlebt der Bauernjunge Heini aus eigener Anschauung. Und er begreift: Auch für ihn ist kein Platz in der Welt seines westfälischen Dorfes, zwischen zehn Geschwistern, im Schatten von Adenauer- und Wirtschaftswunderzeit. Die Schweinegeburt ist eine Schlüsselstelle ...
„Mein Himmel brennt“ ist ein Heimatroman ohne Heimat: „Im Münsterland plästert's oder es läuten die Glocken“, schreibt von der Haar, und seine Sprache ist so karg und poetisch wie dieses Land. Er schildert die Nachkriegsjahre aus der hellsichtigen Perspektive eines Kindes: das Elend der Kleinbauern und Großfamilien, die radikale Flurbereinigung, die bigotte Frömmigkeit und das Schweigen zur Nazivergangenheit... Trotz Fleiß und Hingabe erleidet Heini brutale Züchtigungen; sein Plattdeutsch und seine Hofpflichten machen ihn zu einem schlechten Schüler, der mit seinen glasklaren Gedanken allein bleibt. „Schwiech still!“ ist der Satz, den er am häufigsten zu hören bekommt – ganz gleich, ob er seinen Vater um Geld für die Kirmes bittet oder nach den jüdischen Einwohnern fragt, die früher im Dorf gelebt haben. Heinis naive Fragen entblößen die hilflosen Beziehungen und Rituale der Erwachsenen, gegen die er immer stärker revoltiert..." Christina Felschen. In: Die Glocke, Feuilleton, 19.09.2010
• "Unheimliche Heimat... 'Mein Himmel brennt' erzählt den Ausbruch eines Bauernjungen aus Enge und Elend der Fünfziger Jahre... Das Dorf Steinhop ist ein verstörendes Idyll, dessen Geheimnisse im Unterholz liegen, im heiligen Schweigen, in Tabus und Verboten: Synagogenschutt, gefallene Jungfrauen und Unglückliche, die außerhalb der Friedhofsmauern begraben werden. ... Sein Steinhop ist ein sinnlicher Kosmos mit Appelhoekverstecken und Spökenkiekern, in dem Schneeflocken "wie Brausepulver prickeln" und die jähzornige Tante "den Kopf seitlich legt wie eine Drossel, die eine Schnecke am Stein zerschmettert"... Der Roman (ist) ein Zeitzeugnis, keine literarische Abrechnung. 'Mein Himmel brennt' sondiert nicht wie der Haneke-Film „Das Weiße Band“ das abgrundtief Böse in jedem Menschen. Von der Haars Charaktere machen sich das Leben zur Hölle, doch sie sind keine Teufel. Sie sind Getriebene, Verstümmelte, Traumatisierte und kämpfen ums Überleben – sie können nicht aus ihrer Haut, aus ihrem Dorf, aus ihrem Leben. Außer Heini. ... So traumwandlerisch wie Heinrich von der Haar hat sich selten ein Autor durch den Schlaf einer ganzen Generation bewegt..." Christina Felschen. chessocampo, 18.09.2010
• "MEIN HIMMEL BRENNT ist DIE ASCHE MEINER MUTTER des Münsterlandes. Klar und schnörkellos, atmosphärisch dicht und facettenreich: so beschreibt Heinrich von der Haar eine Kindheit im katholischen Münsterland der Nachkriegszeit. Kein süßliches Fünfzigerjahre-Idyll der Heidelehrer, eine enge Welt, in der Heini aufwächst, mit vielen Backpfeifen und vielen Fliegen. Kindsein ist gefährlich, die Sterblichkeit hoch. Von vielen Kindern wird das eine oder andere an Kinderlose abgegeben. Das reduziert die Esser am Tisch und verschafft Pluspunkte im Himmelreich.
Die umstrittene Gebietsreform bringt Bauern böses Blut, verhilft Großbauern zu Wachstum und Kleinbauern zum Ruin. Das Bauernsterben. Auffallend die hohe Suizidquote. Die Verstrickung in die Nazivergangenheit wird unter den Teppich gekehrt. Nein, keine heile Welt, aber Heini besitzt Selbsterhaltungstrieb, um sich freizustrampeln. Das macht das Buch so spannend. Die trotzigen und witzigen Lichtblicke, das Rauswollen, aber nicht können - es erinnert mich an McCourts Asche meiner Mutter. Trotz beschränkter Mittel erkämpft er sich eine bessere Schulbildung, überwindet sein Stottern, gewinnt Eigenständigkeit und übersteht den sexuellen Übergriff eines Gruppenbetreuers. Er lernt Isolde kennen, eine erste verhaltene Liebe, mit offenem Ende. Wie wird es Heini ergehen? Wird er Isolde wiedertreffen? Alles Gute, Heini, es fällt schwer, dir vorläufig Tschüss zu sagen, ich möchte sofort den nächsten Band lesen." Sabine von Döhren. In: libri, 13.09.2010
• "Eine harte Kindheit ... Nein, das ist keine ländliche Nostalgie einer vermeintlich guten alten Zeit, und wer das Glück hatte, sie besser zu erleben, kann den Leidtragenden von damals ihre Stimme gönnen, die lange Verschwiegenes aufdeckt und ihnen so Rehabilitierung verschafft. Bei aller Schonungslosigkeit der Darstellung macht der Autor jedoch immer deutlich: Die Menschen sind so geworden, weil sie nicht anders konnten." Tonio Keller. In: bauernblatt Schleswig Holstein Hamburg, 11.09.2010
• "Ein Junge entdeckt die Emanzipation... Das Buch ist eine Zumutung. Dabei steckt alles drin, was auch andere Autoren beim Blick auf das Münsterland in den 50er und frühen 60er Jahren an Zutaten hineinpacken: das bäuerliche Leben, Sitten und Gebräuche, Kinderspiele und Feldarbeit, Kirchgang und Korn. Es will sich aber keinerlei Gemütlichkeit einstellen, auch nicht das winzigste Etwas Nostalgie. Heinrich von der Haar hat in ... 'Mein Himmel brennt...' einen unverstellten Blick auf die Wirklichkeit dieser Epoche geworfen... Gegen all diese Widerstände kämpft Heinrich sich durch, entdeckt die Wunder der Liebe ebenso wie die Freude geistigen Erwachens - und emanzipiert sich zusehends von Elternhaus und ländlichem Lebensumfeld. Lakonisch und direkt in der Sprache, nimmt Heinrich von der Haar seine Leser mit auf diesem Weg..." Thorsten Ohm. In: Münstersche Zeitung, 10.09.2010
• "Heini wächst mit zehn Geschwistern auf einem münsterländischen Bauernhof im Nachkriegsdeutschland auf. Nicht das Wirtschaftswunder, sondern Arbeit, Armut und Schläge bestimmen sein junges Leben. Aber auch die Landschaft, das Vieh, die Obstwiesen und die Genüsse des Sommers prägen seine Sicht auf die Welt. Ein wunderbares Buch, erzählt voller Verständnis und Liebe für die Zwänge der Zeit und der Bedingungen, trotz aller schlimmen Erfahrungen, die der Protagonist machen musste. Besonders gelungen fand ich die Veränderung, die Heini im Aufwachsen durchlebt, die Wandlung seiner Ansichten und seines Verhaltens. Das Erfreuliche und Hoffnungsvolle: Heini hat es geschafft, trotz allem." Anne K. Kuhlmeyer, NRW. In: Amazon-Rezension, 20.08.2010 Archiv
• "Dem Genre Nachkriegsroman haftet mitunter etwas Muffiges an. Zu Unrecht, schließlich waren nur die 50er Jahre muffig, was noch gar nichts über die Art aussagt, wie sich darüber schreiben lässt. Heinrich von Haar etwa hat mit diesem autobiographisch geprägten Roman eine berührend-packende Kindheitsgeschichte verfasst..." Der Tagesspiegel, 19.08.2010 Zitty, 24.08.2010 Archiv
• "Episode für Episode wird der Leser berührt, gepackt und mitgerissen ... Der Vater, steif und knorrig wie eine alte westfälische Eiche, bangt wegen der Flurbereinigung um Hof und Existenz. Gnadenlos nutzt er die Arbeitskraft seiner zahlreichen Kinder aus, gnadenlos bedient er sich der alten katholisch-staatlichen Auffassung, dass alle Gehorsam zu leisten haben; sonst setzt es Senge. Frömmelei und Angst vor Hölle und Geistern begleiten die Prügel. ... Ein Gleichnis für die maßlose Gewalt, mit der sich das Alte mit Zähnen und Klauen, mit Prügeln und Mord sträubt, dem Neuen zu weichen, und für die verzweifelte Gewalt des Neuen, sich durchzusetzen." Wolgang Fehse. amazon, 01.08.2010 Archiv
• "Der poetische Roman schafft es, neben der Leidens- und Erlösungsgeschichte des Jungen den harten Alltag eines Bauern der 50er Jahre zu schildern..." Rita König. In: Märkische Allgemeine, 31.07.2010
• "Mein Himmel brennt (ist) ein Buch, das mich ganz und gar in seinen Bann zog. Dem Autor Heinrich von der Haar gelingt es nicht nur, die fünfziger Jahre in der katholischen Münsteraner Gegend auferstehen zu lassen, er zeichnet auch ein ungemein plastisches Bild kindlichen Innenlebens, das einen nicht unberührt lässt, weil man sich selbst darin wiederfindet ... 'Schwiech still!' ... ist der Satz, den der aufgeweckte Heini am häufigsten zu hören bekommt. Heinis Kindheit, zwischen der mit elf Kindern völlig überforderten Mutter, prügelnden Lehrern, dem von Existenzangst und Aberglauben gebeutelten Vater und der allgegenwärtigen Macht katholischer Glaubenssätze, zeigt symptomatisch die Deformation in rigiden Systemen. Da sind Szenen, die sich tief ins Gedächtnis einbrannten, wie die, als Heini sich um das neue, das zehnte Geschwisterchen kümmern soll, dessen Geschrei ihn zur Verzweiflung treibt ... Aber irgendwann schafft er es, das Baby zu beruhigen – durch die Art, wie er dessen Köpfchen in die Hände nimmt, wenn es weint. Er staunt, wie frei der Kleine lachen kann, und wünscht sich, auch einmal so quietschvergnügt sein zu können. Doch dafür bleibt wenig Raum im harten Bauernleben, beim Rübenziehen, Körbeflechten, Viehfüttern und Schlachten. Eine wunderbare, ungemein sinnliche Sommerlektüre, die mich an den Film 'Das weiße Band' erinnert, ohne allerdings von dessen Düsternis zu sein..." Cora Pech. In: MAZ, 21.07.2010
• "... faszinierte mit seiner Familiensaga..." Alfa Literatursalon, 18.07.2010
• "...Dies ist ein großer Roman. Das 450-Seiten starke Buch zeigt ereignisreiche, spannende Facetten dörflichen Lebens im Münsterland der fünfziger Jahre. Episode für Episode wird der Leser berührt, gepackt und mitgerissen auf die beginnende Lebensbahn des kleinen Heini. Der Autor beschreibt den wachsenden Konflikt zwischen dem Bauernjungen und seiner familiären und dörflichen Umwelt... Heinrich von der Haar schreibt knappe, energetische Sätze. Erzählsprache wie Dialoge sind authentisch und lebendig. Ein Entwicklungsroman, der durch viele bewegende, teils poetische Details besticht. Ein Gleichnis für die maßlose Gewalt, mit der sich das Alte mit Zähnen und Klauen, mit Prügeln und Mord sträubt, dem Neuen zu weichen, und für die verzweifelte Gewalt des Neuen, sich durchzusetzen." Wolfgang Fehse. In: amazon-Rezensionen, 05.07.2010 Archiv
• "Jeder, der diese Zeiten miterlebt hat, wird sich an viele kleine Details zurückerinnern. Für alle anderen ist 'Mein Himmel brennt' ein einzigartiges zeitgeschichtliches Dokument." Karsten Lieberam-Schmidt. In: Schublade, Zeitschrift der BVjA, H. 3, 01.07.2010, S. 34
• "Eine bedrängende und zugleich beflügelnde Welt... Mancher mit Ostbiografie wird sich wundern, dass Kinder in der westdeutschen Provinz ... in katholischen Schulen regelmäßig geprügelt wurden, auf den Höfen und anderswo Kinderarbeit machten und noch Holzschuhe trugen…" In: friedrich. Zeitschrift für Potsdam, Heft 06/2010, 18.06.2010 /Archiv
• "Ein belletristisches Feuerwerk..." berlinerliteraturkritik Literaturkalender für Berlin Mai, 14.05.2010 Archiv
• "Heinrich von der Haars Geschichten sind sehr präzise erinnerte und in realitätsnahen Beschreibungen und Dialogen rekonstruierte Dokumentationen aus den 1950er Jahren einer Kindheit im bäuerlichen Münsterland. Die thematisch konzentrierten Szenen werden plastisch aber auch emotional und witzig erzählt." blogsiedlungheerstrasse, 12.05.2010 Archiv
• "Mit großem Interesse, Betroffenheit und Mitgefühl für den kleinen Heini, habe ich das Buch 'verschlungen'. Ein dicker Roman, ganz in Gegenwart geschrieben - ich hätte nicht gedacht, dass das so funktioniert..." A. Anders, Kriftel. In: amazon-Rezension, 04.05.2010 Archiv
• "Literarisches Dokument der Nachkriegszeit... Heinrich von der Haar entführt die Zuhörer in ein münsterländisches Dorf der 50er Jahre. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Bauernjunge im Kampf um Freiheit und Eigenständigkeit...." echo-Münster, 07.04.2010 Archiv
Eine kleine Kostprobe des Münsterländer Platt: Ne kleene Probe van't mönsterlänn...
Der Redner (unbekannt) spricht über nachbarschaftliche Bräuche in Westfalen
Leseproben deutsch
Mein Himmel brennt
Leseprobe Heiligenlegende
... Wie Laurentius über dem Feuer braten, hält man nur als Heiliger aus. Ich will auch Märtyrer werden und versuch, erst bei der zweiten Ohrfeige zu weinen, dann kann man mich nicht zur Tante Maria weggeben und die Löwen fressen mich nicht. Später schleich ich über die schwarzweißen Flurfliesen in die beste Stube, zur Vitrine, und bestaun die Bilder der Heiligenlegende: Einer sticht man die Augen aus. Eine trägt ihre abgeschnittenen Brüste auf einem ovalen Teller vor sich. Blut schießt aus den Wunden wie beim Schweineschlachten. Einer wird zwischen den Beinen zersägt, einer mit dem Schleifstein aufgerieben. Das tut weh, wie wenn mein Finger beim Messerschleifen den Stein berührt. Lässt man sich wehtun und lächelt, kommt man in den Himmel. Nur Böse wehren sich.
Plötzlich steht Vater hinter mir, ohrfeigt mich, reißt mir das Buch aus der Hand, stellt es in den Schrank und schließt zu...
Leseprobe Auf einen Streich
... Der neue Vermesser, hager und schmal im Gesicht, mit Schlips im dunklen Anzug, auf dem Sofa, nimmt einen Brief aus der Tasche und legt ihn auf den Tisch. Vater liest ihn und gibt ihn Mutter. Sie sehen sich an, als raten sie Rätsel. Der Besuch faltet das Papier wieder und steckt es weg. »Heini, verschwinde!«
Hinter der Tür hör ich sie streiten: »Ich geh vors Gericht –Strick nehmen – hauen einen übers Ohr – Wiese und Kamp gehen an Brockmöllerbur.« Deshalb hat der immer gelacht! Als der Vermesser geht, lassen sie die Köpfe hängen wie Kühe und schweigen auch so.
Danach ist Vater krank und braucht Ruhe. Mutter zuckt nur mit der Schulter. Unter Tränen klagt er: »Brockmöllerbur und Haakbur kriegen die fruchtbaren Felder.« Und spricht vom Gericht, meint aber nicht das Jüngste Gericht. »Wir müssen beten, es kommt schlimm.«
Sind wir jetzt dran mit Aufgeben wie Strehlerbur und Dierk? ...
Leseprobe Weißes Schäfchen
... Es ist düster und windig kalt.
Wie schwarze Blätter sitzen Stare in den Marktplatz-Linden und schwarze Fahnen flattern aus dem Turmloch. Die Uhr zeigt zwei, es läutet nicht. Nach vierzig Tagen fasten mit nur Kartoffelsuppe. Das ganze Dorf wartet vor den Töddenhäusern. Alles schwarz, Frack und Zylinder, Kopftücher. Stumm und geneigt, Hunde bellen leiser. Mit Willis Ratschenknarren geht es los. Ich stülp den Gurt über den Kopf, stell die schwarze Fahne in den Halter und trag sie hinter dem Kreuz her. Mich hat Traufeld ausgesucht, nicht Caspar. Mit fast acht geh ich endlich nächste Woche zur Beichte. Auch Rosing sagt, ich bin auserwählt. Und Mutter: ein Sonntagskind.
Jeder sieht, ich trag die Fahne grade und schreite eine Woche vor der Erstkommunion extra großschrittig in glänzenden Lederschuhen und strahlend weißem Messdienerhemd, feierlich mit heiliger Würde: Als besonderer Bauernjunge geh ich der Prozession am Karfreitag voran. Alle folgen gedämpft, als wage keiner aufzutreten... zum ersten Steinbild des Kreuzwegs Jesus wird verurteilt. Jeder sieht, wie gut ich es kann...
Caspar nickt mir zu und zeigt mir ein Lakritz. »Kriegst du, wenn du mir mal die Fahne gibst.« ...
Leseprobe Verdorbener Donnerkeil
... Barbara hält das Heft vor das Gesicht, als ob sie liest, verdreht die Augen und flüstert mir zu: »Bist du noch so dumm zu glauben, der Storch bringt die Kinder?« Mir wird heiß.
»Heini lies vor!«, schreit Mauser. Alle sehen zu mir. Ich schau ins Heft und beiß auf die Lippe. »Na los!«
»Ha-hab keine.« Die Unterlippe blutet, es brennt. Ich streich mit der Zunge darüber, bittersüß.
»Warum nicht, Schlafmütze? Sprich in ganzen Sätzen!« Er sieht mich böse an. Könnt ich doch dem Blick standhalten. Ich muss schwitzen. Mir fällt kein ganzer Satz ein. »Nomerrags dösken.« Ich bohr Löcher ins Löschpapier.
»Nuschle nicht, Zähne auseinander!« Er wiederholt scharf in Hochdeutsch: »Nachmittags dreschen. Dummes Bauernvolk. Mogeln bei der Erdkundearbeit und Unterschrift fälschen! So einer will zur Realschule? Dreschen ist wichtiger als Lernen, was? Was kann man in einem Bauernkaff schon erwarten.«
Wütend stier ich ihm nun doch in die Augen. Ich bin Messdiener, geh täglich zur Messe, Jakob wird Missionar. Und es schreit aus mir, ich wundre mich: »Du-Du bist dooof! ’n gottloser Na-Nazi-Idiot!« Und ich zeig ihm den Vogel. Du Arschloch! will ich noch ergänzen, verschluck es aber. Abrupt hören alle zu lachen auf und drehen sich mir erschrocken zu, Caspar atmet respektvoll aus, Barbara sieht mich mit großen Augen an.
Mauser kommt auf mich zu. »Wer sagt sowas?«
»Mein Papa.«
»Du bekommst später deine Tracht!« Mausers Augen blitzen.
Für den Stundenrest steh ich vorn und seh, das Gesicht zur Wand gebeugt, auf meine Lederschuhe. Endlich hab ich es allen gezeigt; aber muss ich mich auch wie Willi mit dem Po noch oben über den Tisch legen?
Als alle weg sind, sagt Mauser: »Komm mit!«
Zögernd folg ich ihm die Treppe runter, raus aus der Schule. Wohin will er? Zu seinem Käfer! Mein Herz rast. Erstarrt greifen meine Hände um die Tornisterträger. ...
Leseprobe englisch
Leseprobe schwedisch
Leseprobe på svenska: Mein Himmel brennt, Kapitel 1
Quelle: Barndom i Sverige - Kindheit in Deutschland, deutsch - schwedisch
Verlag Heidi Ramlow, Berlin 2015, S. 66-77, ISBN 978-3-939385-07-3, S. 66 ff. (deutsch–schwedisch), 154 S., 12 €
Leseprobe polnisch
Leseprobe po polsku Mein Himmel brennt, Kapitel 1
Fragment Tekstu: Heinrich von der Haar
MOJE NIEBO PŁONIE. Historia pewnego dzieciństwa w Münsterlandzie
Jedno musi odejść
„Aż tak długo nigdy to nie trwało, musimy się modlić”, mówi ojciec.
Słyszę jęki matki dochodzące z pokoju rodziców znajdującego się za starą izbą.
„Co jest z mamą?” Przepycham się obok Pauli i naciskam klamkę od drzwi izby.
Paula odpycha mnie, kładzie palec na usta i szepcze: „Mama hev Koppiene. Heini, idź się pobawić!”
„W co mam się bawić?”
Nad piecem wiszą rękawiczki mokre od lepienia bałwana. Mamę zawsze boli głowa. Nie zjadła dziś nawet niedzielnego obiadu. Biegnę przez korytarz do innych drzwi od naszej starej izby. Paula jednak przytrzymuje drzwi stopą z drugiej strony. „Heini, uciekaj!” Najstarsza siostra zawsze chce mieć rację.
Dzwonek do drzwi. Otwieram. Moja matka chrzestna, ciotka Maria wiesza w korytarzu swój płaszcz i futrzaną czapkę. „Heini, jak ty urosłeś.” Otwiera paczkę cukierków i częstuje mnie jednym.
„Ależ nie trzeba było”, mówi ojciec.
Ciotka Trude kuśtyka, wyciera ręce w zaplamiony fartuch i patrzy w kierunku ojca. „Cała praca z bachorami spada na mnie. Teraz jeszcze jeden. Co mamy zrobić z tyloma?”
„Najpierw trzeba odczekać, czy wszystko dobrze pójdzie.” Ojciec i ciotka Maria przechodzą z korytarza do najlepszej izby. ...
Leseprobe polnisch: MOJE NIEBO PŁONIE. Historia pewnego dzieciństwa w Münsterlandzie
Ktoś musi odejść. Aus MEIN HIMMEL BRENNT, Kapitel 1
Quelle: Dzieciństwo w Polsce – Dzieciństwo w Niemczech / Kindheit in Deutschland – Kindheit in Polen
Proza i Poezja Prosa und Gedichte. Deutsch-polnische Anthologie. Hrsg. Heinrich von der Haar.
Heidi Ramlow Verlag, 2. erw. Auflage 2016. Illustrationen von WierszYstawka artystyczna, deutsch–polnisch. ISBN 9783-939385-103. 316 S.
Lesung und Gespräch mit Heinrich von der Haar/ Buchhandlung VOLK 90 Gäste, 29.09.2010
Lesung 11.05.2010 Forum Berlin-Eichkamp. Viele der 130 Gäste beteiligten sich am Gespräch. Heerstraße Foto: ©R.Hartung
Heinrich von der Haar Lesung 14.05.2010. 75 Gäste, Buchhändlerkeller Berlin