Rikschatango
RikschaTango
2021, 164 S. Kulturmaschinen Softcover ISBN 978-3-96763-1586 13 € geb. ISBN 978-3-96763-1593 19 € Leinen, Schutzumschlag
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Klappentext
„Ich habe vier Herzkammern, sagt mein Kardiologe.
Da kann ich auch vier Frauen lieben.“
Oskar, leidenschaftlicher Tangotänzer, hält sich mit Rikschafahren über Wasser. Dank seiner Tanzkunst glaubt er auch mit sechzig noch, bei allen Frauen sein Glück finden zu können. Die souveräne Beate ist ihm zu spröde, die Kindergärtnerin Katja will ihn nur vereinnahmen, mit der jungen Blonden könnte er glänzen. Doch er lässt alle stehen, als er auf Sophie trifft, eine rätselhafte und begehrte Schönheit. Mit ihr zu tanzen, ist wie ein Traum.
Aber Herzen können brechen.
Ein Liebesroman zwischen Tango und Rikscha.
20.10.2021 Interview Thomas Frick, Schloss Ribbeck:
RikschaTango Text Archiv
Film Michael Huppertz: streaminghavelland.de
> Interviewfilm auf youtube
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Literatur im Gespräch from Michael Huppertz on Vimeo.
Kurz-Video LITERATUR MEETS MILONGA. Literatur-Milonga 04.06.22
Quelle: tango-argentino-online.com
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Podcast: RikschaTango
889FM Radio Kultur 28.12.2021
Heinrich von der Haar liest RikschaTango: Kapitel 1 - 3
Leseprobe
Leseprobe 1
Plüschsofas und Sessel säumten die Tanzfläche. Das kannte er von anderen Locations. Auf kleinen Tischen davor standen Kerzenleuchter mit Wachsbergen. Die Wände hingen voller Spiegel und Schwarz-Weiß-Fotografien in abgestoßenen Goldrahmen, – die Mischung aus Wohnzimmer und Trödelladen gefiel ihm. Eine junge Frau, die als Argentinierin vorgestellt wurde, spielte in der Saalmitte unter orientalischen Hängelampen auf einem Klavier und sang. Sehnsuchtsvoll zog sie die Silben lang. Oskar wurde feierlich zumute. Sie endete mit corazón – Herz.
Auch mit sechzig suchte er noch etwas fürs Herz, eine Frau, die sich aus Liebe auf ihn einließ, nicht wie die, die er bezahlen musste, um sich ein bisschen Wärme zu gönnen, im langen Winter ohne Partnerin. Er erhob sich, ließ die Reihen träge umherstehender Männer an der Theke hinter sich, ging zur Fensterseite, im Blick die tanz- und flirtbereiten Schönen. Rotes Licht zeichnete ihre Gesichter, Schultern und Arme weich. Lust, gesehen zu werden, nahm er in ihren Mienen wahr, im Lächeln, im Aufblühen sehr roter Lippen, in Gebärden, im Überein-anderschlagen nackter Beine. Ja, sie wollten umworben werden, und er wusste, was er an seinen Tanzkünsten hatte. Die Klavierspielerin stimmte den schwungvollen Tango De mi flor – Von meiner Blume an. Der Rhythmus mit dem stakkatohaften Beat reizte Oskar. Er fand Blickkontakt mit einer Schlanken und zwinkerte; sie lächelte. Das Prickeln in seinem Rücken zog sich über die Schultern in die Arme bis in die Fingerspitzen. Er ging auf sie zu und forderte mit Kopfnicken auf. Ein wortloses Ritual, üblich auf allen Milongas der Welt.
Sie schaute weg. ...
Leseprobe 2
Ergänzt durch ein Bandoneon spielte das Klavier den sanft schwingenden Vals Un placer – Ein Vergnügen. Oskar fiel in die Umarmung mit Katja, seine Wange fand ihre. Er folgte der Melodie, dem anspruchsvollen, wechselnden Rhythmus und führte sie in überraschende Wendungen.
„Entschuldige!“ Katja bemühte sich, seine Impulse auszuführen und glaubte, einen falschen Schritt gemacht zu haben. Sie kicherte. Ihre nackte Schulter, die sich an seine Hemdbrust schmiegte, ihr Busen, weich und weiblich, und der warme Hauch ihrer Lippen an seinem Ohr belebten ihn, je länger sie tanzten, als hätte er neues – mit Champagner versetztes – Blut erhalten. Das Bandoneon säuselte den süßlich-behäbigen Vals Bailando me Diste un Beso – Beim Tanzen hast du mich geküsst. Das Leben hielt doch immer die passende Musik bereit. Oskars Hand glitt von der Taille hinauf zu ihrem Hals und seine Finger fuhr durch ihr Haar. Er steuerte ein rotes Sofa in einem halbdunklen Winkel an, das gerade frei geworden war. Kurz bevor sie darauf landen konnten, lachte Katja auf und bremste ihn. Sie übernahm die Führung, machte einen gekurvten Rückschritt und ging mit ihm in die Drehung, weg vom Sofa. …“
Presse Rezensionen Kommentare Interviews
WAS SAGT DIE PRESSE?
Karin Riedl - Gerhard Riedl - Tom Opitz Gerhards Tango-Report, 17.06.21 Archiv
Die Rikscha macht Leute, der Tango Liebhaber, Henry-Martin Klemt, Bra Wo, 01.09.2021, S. 6 Archiv
WAS SAGEN DIE REZENSIONEN?
Ralf Sartori. Tangodanza H.1/2022 Archiv
Jens Grandt, SIGNUM, Blätter für Literatur und Kritik 23.Jg, H.1/2022 Archiv
Thomas Kröter: Happyend mit Oma, 23.09.2021 Archiv
Jens Grandt: Himmel und Hölle des Tangokönigs. In: SchriftZüge, Brandenburgische Blätter für Kunst und Kultur H 14, ISSN 1619-6376. 30.10. 2021, S. 174-178 Archiv
WAS SAGEN DIE KOMMENTARE?
Detlev Gerdes, lovelybooks, 28.09.21 Archiv
Norbert Ahrens, lovelybooks, 30.09.21 Archiv
Christian Paschen, lovelybooks, 09.09.21 Archiv
Norbert Ahrens. Elvis47, lovelybooks, 25.09.21 Archiv
WAS SAGT DER AUTOR?
INTERVIEW Thomas Frick, Buchbesprechung im Schloss Ribbeck, 20.01.21. Film Michael Huppertz: streaminghavelland.de auf youtube Archiv Text
WERKSTATTGESPRÄCH twich.tv, 25.11.21 Moderation Sven J. Olsson Archiv
• Himmel und Hölle des Tangokönigs ... Die Tangowelt scheint ... eine eigene, sich selbst genügende Welt zu sein. Vielleicht ein Zufluchtsort, eine Nische, in der sich Gefühle unbegrenzt und vielversprechend aufschaukeln. Aber wie in jeder separaten Welt spiegelt sich auch hier die große, sozial geprägte Welt. Diesen oft hintergründigen Beziehungen sinnlichen, gestischen und in Dialogen Ausdruck zu verleihen, ist ... gut gelungen. RikschaTango kann als Liebesroman gelesen werden, aber eben auch als Gesellschaftsroman ... Jens Grandt, SIGNUM, Blätter für Literatur und Kritik 23.Jg, H.1/2022 Archiv
• ... Das Buch ist erfrischend unprätentiös, mit leichter Feder geschrieben, ohne je seicht zu sein. Gerade weil es nie psychologisiert, ist es, neben einer amüsanten Tango-Lektüre, auch ein gelungener psychologischer Roman. Lachen und Weinen, Komödie und Tragödie sind ... darin verwoben... Oskar durchtanzt ... Erwartungen, ohne sie zu werten, eine weitere Stärke des Buchs... Meine uneingeschränkte Empfehlung diesem Buch, das auch tänzerische Qualitäten sehr gelungen aus der Innenansicht beschreibt. Ralf Sartori. In: Tangodanza, H.1/2022, S. 14 Archiv
• ... Wer das Buch gelesen hat, fühlt sich herausgefordert, vom sanften Gefühl zu schweben, wie in einer Rikscha, königlich getragen... Konrad Kutt, Salon Kunststücke 20.11.21
• Die Figuren ... bleiben im Gedächtnis. Eine schwules Männerpaar, ein Opa mit einer Magersüchtigen, „der Anzug“, das ist der Betuchte, der Oskar die fünfte Dimension raubt, „der Schraubstock“, der nach Oskars Meinung, seine Tanzpartnerinnen zu fest in die Arme schließt. Spannungsbögen hat von der Haar so geschickt eingezogen, dass der Leser versucht ist, das Werk in einem Zug zu lesen. Über dreißig Tangos sind in dem Text verarbeitet. Jedes Tanzerlebnis entspricht der aktuellen emotionalen Beziehung des Paares und dem stimmig ausgewählten Tango. Die Texte sind übersetzt und eingepasst. Die Wirkung der Musik wird selten so anschaulich beschrieben. Dr. H. Appelhagen. In: lovelybooks, 03.11.202
• Oskar ist trotz seiner prekären Lage ein heiterer Patron, doch vorbehaltlos aus sich herausgehen, ... kann er nur beim Tango, ... der Leben, Liebe, Leidenschaft reflektiert wie kein anderer Tanz, ein 'Wechselspiel zwischen Annäherung und Entweichen, zwischen Bedrängen und Nachgeben ..., eine Körpersprache, die rhythmisch und bandoneonselig wie von selbst erotisches Verlangen provoziert. ... Den tänzerischen Gefühlsaufwallungen sprachlichen Ausdruck zu geben, das ist ... gelungen... ein vergnüglich zu lesendes Buch. Jens Grandt. In: SchriftZüge, H.14, S. 174-178, 01.11.21
• Das Draufgehen, Zurückziehen, eine gewisse Traurigkeit, das gefällt mir. In deinen Musikszenen, der Roman ist ja voll davon, kommt das am besten rüber. Andererseits ist es die Geschichte eines alternden Mannes aus der Unterschicht, der versucht, mit der Mittelschicht mitzuhalten. Das ist sozial genau geschildert. ... RikschaTango auch ein Gesellschaftsroman? ... Thomas Frick, 01.10.2021 Interview Archiv
• ...ein sensibler Roman über einen strahlend gewinnenden Verlierer. ... ungewöhnliche Einblicke ... in die Seele eines beziehungsscheuen alternden Großstadtcowboys auf der Suche nach dem Glück. Der stets klamme Oskar mit seiner arme Freiheit spendenden Ich-AG als Rikschafahrer durchstreift die Berliner Straßen und Milongas. Kein Star der Tangoszene, aber doch einer, der sich immer wieder Hoffnung machen kann, wenn er denn nur richtig reintritt ... Es ist hinreißend mitfühlbar, wenn man ihm auf der Schulter sitzt und in den Gedankenfetzen badet, die dem real mit Selbstzweifeln strampelnden Mann durch den Kopf fliegen, wenn er versucht, seine besten Fassaden durch die Milongas der Stadt zu tragen. In den literarischen TangoWelten dominieren noch immer die Sehnsüchte der Frauen und die Mächte der Machos. Heinrich von der Haar gewährt uns sensibel tiefe Einblicke in die Verletzlichkeiten des modernen MannSeins und zeigt uns anschaulich und unterhaltsam kurzweilig, wie der sich zwischen all den vertrackten Verlockungen fröhlich freier Frauen mit dem Recht auf "female choice" von Hoffnung nährt ... Tom Opitz, 26.09.2021 Archiv
• .. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise ins Innenleben des angeblich starken Geschlechts. Haarklein lässt er uns teilhaben an seinen testosterongesteuerten Phantasien. Tango hat nichts mit Sex zu tun? Ach, was! ... Heinrich von der Haar ist ein routinierter und ökonomischer Erzähler. Er weiß, seine Pointen zu setzen und nicht zuletzt: Er weiß, wann Schluss sein sollte. Seinen Weg aus einer schweren Kindheit im Münsterland schildert er in drei dicken Bänden. Für die – aus meiner Sicht – tragikomische Geschichte des fiktiven Tango-Tänzers Oskar genügen ihm 150 Seiten. Ich hab’ sie gern gelesen. Nur eine Frage ist geblieben: Wenn wir Männer wirklich solch berechenbar schwanzgesteuerte Trottel sind – warum fallen die Frauen immer wieder auf uns herein? ... Thomas Kröter, http://kroestango.de/aktuelles/happyend-mit-oma/, 21.09.21 Archiv
• Ein Buch, das nicht nur die Tangogemeinde begeistern wird. Oskar Geschichte mit Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite - eine wunderbare und manchmal sarkastische Darstellung einer Person, die aus vielen realen Details zusammengesetzt ist. Man meint, die eine oder andere Person zu erkennen, zweifelt wieder und fühlt sich in der nächsten Sekunde bestätigt. Tango hat traurige Texte, die so gar nichts mit der romantischen Sehnsucht der Tangueras und Tangueros zu tun haben ... Diese heile Welt wird in persona Oskar gründlich auf den Kopf gestellt ... Christian Paschen, 09.09.21
• Strahlender Glanz – Tango – und sklavengleiche Erbärmlichkeit – Rikscha – sind die Extreme, zwischen denen der Autor seine Geschichte changieren lässt. Und Oskar durchläuft, oder besser gesagt, ist beides: göttlicher Tänzer und geistloser Säufer, scharmanter Unterhalter und peinlicher Selbstüberschätzter, emphatischer Freund und fieser Schmarotzer. Lesen sie selbst, um mit dieser Figur Erhabenheit und Verzweiflung zu durchleben. Oskars Geschichte, sein Auf und Ab und ... sein gutes Ende am Schluss, sind dann doch nur die Vehikel für mehr. Sind Metaphern für den wahrhaft literarischen Inhalt des Buches. Für die Zwiespältigkeit des Tangos: Ein „Vierfüßler, ein Fabeltier mit zwei Köpfen“, „hart und angriffslustig, bedächtig und träge“, „ineinander verschmolzen bewegten sie sich auf vier Beinen“. Welcher Schatz an Wortbildern fließt da durch die Seiten, um dem Unmöglichen habhaft zu werden, oder um mit jenem unbekannten argentinischen Kenner in einen Wettstreit zu treten, der versuchte, das Wesen des Tangos in Worte zu fassen: „Die Einwohner eines Ortes wurden eines Tages mit einer solchen Verliebtheit für ihre Stadt umwebt, dass sie im Mondlicht alchemistischen Zauberspielen verfielen und begannen, Elemente zusammenzumischen, die nirgendwo sonst zusammengingen, ein Erinnern mit einem Vergessen, ein Kompliment mit einem Dolch, einen Stoß mit einem Streicheln, und so war es, dass das Unmögliche erfunden wurde. Der Tango.“ RikschaTango. Ein ebenbürtiger Wettstreit! Norbert Ahrens. Elvis47, 08.09.2021
• Die Rikscha macht Leute, der Tango Liebhaber. Mit RikschaTango tanzt Heinrich von der Haar durch ein bittersüßes Paralleluniversum. ... Der Autor mag seinen Un-Helden, weil der ein Lebenskünstler ist und Kunst sollte nicht bestraft werden. ... Die Tango-Gemeinde ist eine globale ... Wer sie betritt, fühlt das Geheimnisvolle, das Gezeigte und das Verborgene im wortlosen Dialog. In diesem Paralleluniversum spielt sich der größte Teil der Geschichte ab. Der kleinere vor seinen Toren, wo das Banale lauert, wo es Jugend gibt und Alter, aber nicht diese Erfüllung verheißende Zeitlosigkeit. Der Leser darf von dieser Atmosphäre kosten und von der Spannung, die sie im Leben erzeugt. Und wie einer das aushält, wenn er kein Held sein will - aber auch kein Verlierer. Henry-Martin Klemt, Brandenburgische Woche, 01.09.2021, S. 6
• "RikschaTango" ist ein Plädoyer an die heilsame Kraft der Menschlichkeit, neue Möglichkeiten eröffnend - ein "im-Kontakt-sein" - HerzTango! 'RikschaTango' / 'HerzTango' - "RikschaTango" ist eine Perle hinsichtlich einer beherzten und hintergründigen Beleuchtung narzisstischer Strukturen in unserer Gesellschaft und ein Plädoyer an die heilsame Kraft der Liebe! Untermalt mit den wunderbaren 'Stoffen' des Tango, dessen Liedern und stilisierten Tangocharakteren, belebt und berührend durch verletzliche, suchende Figuren. Maritima, 25.08.21
• Wenn ... ein Autor ... dem Tango im heutigen Berlin einen Roman widmet, dann ist das im Falle Heinrichs von der Haar eine Hommage an einen Tanz, der längst zum Standard-Repertoire des Tanzsports und der zahlreichen Tango-Clubs von Paris bis Helsinki geworden ist. Der Autor zeichnet die Besonderheit dieses Tanzes in einer Weise auf, dass der Rezensent nur staunend feststellen kann: Der gesamte Text knistert nur so vor Erotik! Da sind Sätze zu lesen wie „Es kribbelte ihm unter der Haut, schon bevor sie sich an ihn lehnte“, oder „jede ihrer Bewegungen drückte Sinnlichkeit aus“ und „aber schöne Frauen hast du nie allein!“ Es finden sich Satzfetzen, die von einem „animalischen Ineinanderfließen“ sprechen oder von der Feststellung „heute könnte er alle Frauen lieben“. Das ist natürlich alles aus der männlichen Perspektive des Autors geschrieben, aber auch Leserinnen dürften sich emotional nicht vernachlässigt fühlen. Mehr als einmal fiel mir bei der Lektüre des RikschaTango die berühmte Gedicht-Zeile Gottfried Benns ein: „Das ist süßer als Orgasmus“. Kurzum: Es lohnt sich, das Buch zu lesen, besonders für alle, die gern tanzen, die den Tango lieben und auch für jene, die sich noch nicht an das Tangotanzen herangewagt haben." Norbert Ahrens, 13.09.21
• Ein großes Lesevergnügen für Tango-Tänzer*innen und alle, die immer schon mal wissen wollten, wie sich Tango anfühlt. Vergnügliches um das Tango-Milieu. Als aktive Tango-Tänzerin habe ich mich herrlich amüsiert. Grandios sind die Passagen, in denen Heinrich von der Haar beschreibt, was im Tanz selbst geschieht und wie sein Protagonist Oskar seine Partnerinnen "fühlt". Die drei Frauen-Typen sind ein interessanter Mix moderner Tangueras aus aller Welt. Annette Kasten, Lovelybooks, 09.09.21
• Treffender könnte man die Atmosphäre bei einem Tango-Tanzabend ... nicht beschreiben. Cocolowis, Lovelybooks, 02.09.21
• "»Oscars Eskapaden« ..., dieser sensibler Roman über einen strahlend gewinnenden Verlierer. Es sind ungewöhnliche Einblicke, die uns Heinrich von der Haar da gewährt in die Seele eines beziehungsscheuen alternden Großstadtcowboys auf der Suche nach dem Glück. Der stets klamme Oskar mit seiner arme Freiheit spendenden Ich-AG als RikschaFahrer durchstreift die Berliner Straßen und Milongas. Kein Star der Tangoszene, aber doch einer, der sich immer wieder Hoffnung machen kann, wenn er denn nur richtig reintritt und mit aller Kraft in die Rollen schlüpft, die sein inneres Kind schon ewig übt. Es ist schon hinreißend mitfühlbar, wenn man ihm auf der Schulter sitzt und in den Gedankenfetzen badet, die dem real mit Selbstzweifeln strampelnden Mann durch den Kopf fliegen, wenn er versucht, seine besten Fassaden durch die Milongas der Stadt zu tragen.
In den literarischen TangoWelten dominieren noch immer die Sehnsüchte der Frauen und die Mächte der Machos. Heinrich von der Haar gewährt uns sensibel tiefe Einblicke in die Verletzlichkeiten des modernen MannSeins und zeigt uns anschaulich und unterhaltsam kurzweilig, wie dieser Mann sich zwischen all den vertrackten Verlockungen fröhlich freier Frauen mit dem Recht auf »female choice« von Hoffnung nährt.“ Tom Opitz, leidenschaftlicher Tangotänzer, Gerhards Tango-Report, 17.06.21 Archiv
• "... Die Fallhöhe, deren Opfer Oskar wird, ist hoch. Wie er am Boden ankommt, möge der Leser ... durch die Lektüre dieses amüsant geschriebenen Buches erfahren. Heinrich von der Haar verwendet saftige, aber auch zarte Bilder. (Es) ... werden die Figuren richtig lebendig. Der Kenner vieler Tangoszenen ... weiß, wie realistisch dieser Jahrmarkt der Eitelkeiten hier dargestellt ist. Und wer beabsichtigt, sich da hineinzubegeben, ist nun ganz gut vorgewarnt. Für’s Herz aber ist die Geschichte allemal – nicht nur für das des Protagonisten Oskar! ..." Karin Riedl, Gerhards Tango-Report, 17.06.21 Archiv
• "Erfreulich ist ..., dass der Tango darin tatsächlich eine große Rolle spielt und nicht nur modisches Beiwerk ist. Heinrich von der Haar ist ein Tango-Insider. So beschreibt er ganz viele Tanzszenen, die man so nur kennt, wenn man lange und intensiv auf dem Parkett unterwegs war. Von Erfahrung zeugen auch die immer wieder eingestreuten Tangotitel mit fragmentarischer Übersetzung, die – natürlich passend zur jeweiligen Gefühlslage seiner Hauptfigur – erklingen. Diese und wichtige Tangobegriffe sind am Schluss des Buches in einem Glossar zusammengestellt. Vor allem aber beschreibt der Autor die Verhältnisse – zumindest auf angesagten Großstadtmilongas – wirklich sehr treffend. Für mich wirken sie als Horrorszenario aus Geltungssucht, Eitelkeit und Rangordnungsstreben. Vor allem die Zentralfigur Oskar ist ständig mit der Sortierung und Betreuung seiner Damentruppe beschäftigt. Dabei wird gnadenlos ausgemustert: Nur wenn die Alphafrau nicht verfügbar ist, hat die Beta-Tanguera eine größere Chance. Der Rest hat sich zur Vermeidung von Ausfällen schon mal zur Verfügung zu halten. Das Traurigste daran ist, wie sich die nicht mehr ganz jungen Damen diesem Selektionsprinzip unterwerfen: Nur wer optisch und tänzerisch etwas hermacht sowie auf Annäherungen nicht zimperlich reagiert, hat eine Chance. ... Die sattsam bekannten älteren Kavaliere, die auf den Milongas wirklich hinter jedem Rock her sind, ändern sich nach meinem Eindruck nie – man kann auch einen Fleischerhund nicht auf Tofu konditionieren. ... Ich habe selten eine derart kenntnisreiche und detaillierte Beschreibung der heutigen Verhältnisse auf vielen Milongas gelesen. Vor allem aber kann der Autor wirklich gut schreiben. Ich hatte Lust, sein Buch in einem Zug auszulesen. ..." Gerhard Riedl, Gerhards Tango-Report, 17.06.21 Archiv
• "... zuweilen großes Gefühlskino ... in den opulenten Tanzszenen, wo der Kenner spricht und aus ihm die Leidenschaft." Thomas Frick, Gerhards Tango-Report, 20.06.21 Archiv